Insektentankstellen in Wien

Die Stadt Wien hat gerade am Stadtrand besondere Lebensräume und eine beachtliche Artenvielfalt.
Der städtische Raum mit seiner Blockrandbebauung und seiner hohen Versiegelung hat jedoch eine starke Barrierewirkung für viele Arten.

Daher haben wir uns entschlossen, Insektentankstellen anzulegen, die unseren unzähligen Insektenarten als Trittsteinbiotope dienen sollen. Der Zweck liegt darin, die Insektenpopulationen innerhalb der Stadt wieder stärker zu vernetzen. Zudem sollen aber auch Lebensräume innerhalb der Stadt geschaffen werden.

Derzeit haben wir vier Insektentankstellen im öffentlichen
Raum bepflanzt. Zum Einsatz kommen dabei vorwiegend heimische Arten, da unsere Insektenwelt darauf spezialisiert ist. Darunter ist beispielsweise die Schafgarbe (Achillea millefolium), der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) oder die Akelei (Aquilegia vulgaris).

Um die Blütezeit zu verlängern und den vielen generalistischen Arten ein ausreichendes Nahrungsangebot zu bieten, haben wir uns auch für nicht-heimische Arten entschieden.
Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Arten nicht invasiv, also ohne menschliches Zutun in unseren Ökosystemen nicht überlebensfähig, sind.

Neben der Schaffung eines ganzjährigen Nahrungsangebots, haben wir uns auch zum Ziel gesetzt, Brut- und Niststrukturen zur Verfügung zu stellen.
Hierbei haben wir uns an die Ansprüche unserer Artengruppen orientiert. So sind beispielsweise etwa 50% der heimischen Wildbienenarten auf offene Bodenstellen angewiesen, die sie zur Anlage von Niströhren, benötigen.
Auch für holz- und stängelnistende Bienenarten haben wir Strukturen bereitgestellt.

Wir hoffen dadurch einen effektiven Beitrag zum Schutz der Stadtfauna leisten zu können. Denn allein in Wien gibt es etwa 500 verschiedene Wildbienenarten, die durch die menschlichen Aktivitäten immer weiter
in Bedrängnis kommen!

Bisher konnten wir schon die verschiedensten Arten auf unseren Insektentankstellen beobachten:
Von der Ackerhummel über den Admiral bis zur Schwarzblauen Holzbiene und sogar verschiedene Heuschreckenarten – und das mitten in der Stadt!