Biodiversität in der Weinbauregion Kremstal

Noch ist die Weinbauregion Kremstal divers, dennoch besteht akuter Handlungsbedarf. Verschiedene Faktoren schaden dem Landschaftsbild und dem Naturhaushalt.
Beispielsweise die zunehmende Monotonisierung und Intensivierung der Landnutzung tragen massiv zum Artenverlust bei. Böschungen und Wegränder werden früh und intensiv gemäht, Streuobstwiesen durch Weingärten ersetzt, jahrhunderte alte Terrassen mit Hecken, Blührainen und Einzelbäumen zerstört.

Einer unserer mehrjährigen Blühsäume – Ein Beitrag zum natur- und landschaftsschutz

Als Naturschutzverein können wir diesen allgemeinen Trend in der Landwirtschaft nicht aufhalten, aber abschwächen!

Wir kooperieren mit dem Weingut Tiefenböck-Flecher, um bewirtschaftungsintegrierte Naturschutzmaßnahmen umzusetzen. Davon sollen die verschiedensten Arten der Weinbaulandschaft, aber auch die Bewirtschaftenden, profitieren. Hierzu gehören beispielsweise der Bienenfresser (Merops apiaster), die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis), die Schwarzblaue Holzbiene (Xylocopa violacea) oder auch das Ziesel (Spermophilus citellus).

Neben den naturschutzfachlich relevanten Arten, fördern wir auch Nützlinge des Weinbaus. Dazu gehören verschiedene Tiergruppen, die Schädlinge der landwirtschaftlichen Produktion fressen oder parasitieren (z.B. Florfliegen oder Kamelhalsfliegen). Diese Win-Win-Situation kann schon durch geringfügige Eingriffe am Rand der Parzellen erreicht werden.

Unsere Maßnahmen im Überblick

  • Herstellung von biodiversitätsfördernden Unterstockbegrünungen und Zwischenbegrünungen
    Lebensraum und Nahrung für verschiedenste Tiere der Kulturlandschaft
  • Schaffung von Blühsäumen am Parzellenrand
    Nahrung und Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten
  • Struktur- und Habitatinseln
    für Reptilien (Smaragdeidechse, Schlingnatter) und
    Arthropoden (boden- und totholznistende Arten)
  • Pflanzung einer Dornenhecke
    Schaffung von Brutplätzen und Versteckmöglichkeiten, ganzjähriges Nahrungsangebot
  • Pflanzung von früchtetragenden Gehölzen
    Nahrung für Kleinsäuger, Vögel und die Bewirtschaftenden
  • Freihalten der Lösswände
    für spezialisierte Insekten und den Bienenfresser
  • Angepasste Mahd
    Schutz aller Entwicklungsstadien der Insekten
    Etablierung von Großinsektenpopulationen für Bienenfresser und Neuntöter